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Ansicht des Internatsgebäude des bbs nürnberg.

Besuch von Elena Semechin

Am Dienstag, den 1. Juli 2025, durften wir Elena Semechin (geb. Krawzow) im Grünen Saal des bbs nürnberg, Bildungszentrums für Blinde und Sehbehinderte, herzlich willkommen heißen. Viele der Anwesenden erinnerten sich noch gut an ihre Schulzeit bei uns. Trotz eines vollen Terminkalenders fand Elena schnell einen Termin – worüber wir uns sehr freuten.

Elena verließ das bbs im Jahr 2015 – bereits als Silbermedaillengewinnerin der Paralympischen Spiele in London. Nun kehrte sie als mehrfache Europa- und Weltmeisterin sowie zweifache Paralympicssiegerin zu uns zurück. Im Rahmen unseres Internatsmottos „Bewegung & Sport“ hielt sie einen inspirierenden Motivationsvortrag, in dem sie von Erfolgen und Rückschlägen berichtete und eindrucksvoll schilderte, wie sie nie den Mut verlor.

Zunächst erzählte Elena von ihrer Kindheit in Kasachstan, wo sie bis zum achten Lebensjahr lebte. Der Weg nach Deutschland führte über eine Zwischenstation in Russland, wo ihre Familie fast ein Jahr auf die Ausreisepapiere wartete. 2004 kamen sie schließlich nach Deutschland. Ihr Vater war sogenannter „Russlanddeutscher“, dessen Vorfahren im 18. Jahrhundert vom russischen Zaren ins Land geholt worden waren – was die spätere Einbürgerung als Spätaussiedler erleichterte.

Von 2006 bis 2015 besuchte Elena das bbs nürnberg, machte zunächst ihren mittleren Schulabschluss und absolvierte anschließend eine Ausbildung zur Physiotherapeutin. In dieser Zeit entdeckte sie durch Michael Heuer, aus unserem Sport- und Freizeitzentrums, ihre Leidenschaft für den Schwimmsport. Vom ersten Training in unserem schuleigenen 16-Meter-Becken bis zur Silbermedaille bei den Paralympics 2012 vergingen gerade einmal sechs Jahre. Ab 2010 trainierte sie zusätzlich beim TSV Altenfurt unter Günter Zirkelbach.

Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Staatsexamens zog Elena nach Berlin zum Olympiastützpunkt, wo sie ihr Training auf bis zu 30 Stunden pro Woche intensivierte.

Sie berichtete auch vom herben Rückschlag bei den Paralympics 2016 in Rio, bei denen sie als Favoritin angereist war, aber nur den fünften Platz belegte. Doch sie gab nicht auf und arbeitete weiter hart an ihrem Ziel – paralympisches Gold.

Dieses Ziel erreichte sie schließlich 2021 in Tokio: In einem mitreißenden Rennen über 100 Meter Brust schwamm sie mit einem knappen Vorsprung zur Goldmedaille. Das dazugehörige Video wurde im Grünen Saal gezeigt und sorgte für große Begeisterung.

Doch kurz nach ihrem größten sportlichen Triumph folgte ein schwerer Schicksalsschlag. Zurück in Deutschland wurden bei Elena nach starken Kopfschmerzen ein Hirntumor diagnostiziert. Es folgten eine sechsstündige Operation, Bestrahlung und eine langwierige Chemotherapie. Unsere Zuhörer lauschten tief bewegt Elenas offenem und ehrlichen Bericht über diese schwere Zeit.

Im Frühjahr 2023 konnte sie die Therapie beenden – und hatte damit nur 18 Monate bis zu den nächsten Spielen. Doch erneut kämpfte sie sich an die Weltspitze zurück. Im Video ihres Rennens im vergangenen Jahr sahen wir, wie sie mit einem neuen Weltrekord erneut Gold gewann. Ein emotionales Comeback, für das sie im Grünen Saal mit großem Applaus gefeiert wurde.

Für die Zukunft hat Elena bereits die nächste Herausforderung angenommen: Im September wird sie zum ersten Mal Mutter. Unsere SMV überreichte ihr einen liebevoll zusammengestellten Geschenkkorb zum Abschied.

Liebe Elena, wir gratulieren Dir von Herzen zu Deinen herausragenden sportlichen Leistungen. Dass Dein Weg bei uns begann, erfüllt uns mit Stolz. Vielen Dank für Deinen Besuch und Deine inspirierenden Worte. Wir wünschen Dir für die Zukunft alles erdenklich Gute – Gesundheit, Freude und vielleicht noch eine Medaille in Los Angeles 2028.

P.S. Elenas Botschaft an uns alle:
„Man sollte im Leben nichts aufschieben. Dinge, die einem wichtig sind, sollte man einfach tun.“

Text:
Lilli Jungkuntz, SMV
Michael Heuer, Sport- und FreizeitZentrum

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Besuch von Elena Semechin

Am Dienstag, den 1. Juli 2025, durften wir Elena Semechin (geb. Krawzow) im Grünen Saal des bbs nürnberg, Bildungszentrums für Blinde und Sehbehinderte, herzlich willkommen heißen. Viele der Anwesenden erinnerten sich noch gut an ihre Schulzeit bei uns. Trotz eines vollen Terminkalenders fand Elena schnell einen Termin – worüber wir uns sehr freuten.

Elena verließ das bbs im Jahr 2015 – bereits als Silbermedaillengewinnerin der Paralympischen Spiele in London. Nun kehrte sie als mehrfache Europa- und Weltmeisterin sowie zweifache Paralympicssiegerin zu uns zurück. Im Rahmen unseres Internatsmottos „Bewegung & Sport“ hielt sie einen inspirierenden Motivationsvortrag, in dem sie von Erfolgen und Rückschlägen berichtete und eindrucksvoll schilderte, wie sie nie den Mut verlor.

Zunächst erzählte Elena von ihrer Kindheit in Kasachstan, wo sie bis zum achten Lebensjahr lebte. Der Weg nach Deutschland führte über eine Zwischenstation in Russland, wo ihre Familie fast ein Jahr auf die Ausreisepapiere wartete. 2004 kamen sie schließlich nach Deutschland. Ihr Vater war sogenannter „Russlanddeutscher“, dessen Vorfahren im 18. Jahrhundert vom russischen Zaren ins Land geholt worden waren – was die spätere Einbürgerung als Spätaussiedler erleichterte.

Von 2006 bis 2015 besuchte Elena das bbs nürnberg, machte zunächst ihren mittleren Schulabschluss und absolvierte anschließend eine Ausbildung zur Physiotherapeutin. In dieser Zeit entdeckte sie durch Michael Heuer, aus unserem Sport- und Freizeitzentrums, ihre Leidenschaft für den Schwimmsport. Vom ersten Training in unserem schuleigenen 16-Meter-Becken bis zur Silbermedaille bei den Paralympics 2012 vergingen gerade einmal sechs Jahre. Ab 2010 trainierte sie zusätzlich beim TSV Altenfurt unter Günter Zirkelbach.

Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Staatsexamens zog Elena nach Berlin zum Olympiastützpunkt, wo sie ihr Training auf bis zu 30 Stunden pro Woche intensivierte.

Sie berichtete auch vom herben Rückschlag bei den Paralympics 2016 in Rio, bei denen sie als Favoritin angereist war, aber nur den fünften Platz belegte. Doch sie gab nicht auf und arbeitete weiter hart an ihrem Ziel – paralympisches Gold.

Dieses Ziel erreichte sie schließlich 2021 in Tokio: In einem mitreißenden Rennen über 100 Meter Brust schwamm sie mit einem knappen Vorsprung zur Goldmedaille. Das dazugehörige Video wurde im Grünen Saal gezeigt und sorgte für große Begeisterung.

Doch kurz nach ihrem größten sportlichen Triumph folgte ein schwerer Schicksalsschlag. Zurück in Deutschland wurden bei Elena nach starken Kopfschmerzen ein Hirntumor diagnostiziert. Es folgten eine sechsstündige Operation, Bestrahlung und eine langwierige Chemotherapie. Unsere Zuhörer lauschten tief bewegt Elenas offenem und ehrlichen Bericht über diese schwere Zeit.

Im Frühjahr 2023 konnte sie die Therapie beenden – und hatte damit nur 18 Monate bis zu den nächsten Spielen. Doch erneut kämpfte sie sich an die Weltspitze zurück. Im Video ihres Rennens im vergangenen Jahr sahen wir, wie sie mit einem neuen Weltrekord erneut Gold gewann. Ein emotionales Comeback, für das sie im Grünen Saal mit großem Applaus gefeiert wurde.

Für die Zukunft hat Elena bereits die nächste Herausforderung angenommen: Im September wird sie zum ersten Mal Mutter. Unsere SMV überreichte ihr einen liebevoll zusammengestellten Geschenkkorb zum Abschied.

Liebe Elena, wir gratulieren Dir von Herzen zu Deinen herausragenden sportlichen Leistungen. Dass Dein Weg bei uns begann, erfüllt uns mit Stolz. Vielen Dank für Deinen Besuch und Deine inspirierenden Worte. Wir wünschen Dir für die Zukunft alles erdenklich Gute – Gesundheit, Freude und vielleicht noch eine Medaille in Los Angeles 2028.

P.S. Elenas Botschaft an uns alle:
„Man sollte im Leben nichts aufschieben. Dinge, die einem wichtig sind, sollte man einfach tun.“

Text:
Lilli Jungkuntz, SMV
Michael Heuer, Sport- und FreizeitZentrum

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